Lexikon › Stichworte: Scheindomizil, Missbrauch
Scheindomizil
Weil das Interesse an zusätzlichen Steuereinnahmen gross ist, unterstellen immer mehr Gemeinden und Kantone den Wochenaufenthaltern, sie unterhielten in der Ferne nur ein Scheindomizil und verlangen, dass das Steuerdomizil an den Arbeitsort verlegt und die Steuern fortan dort abgeliefert werden.
Wie sich Reiche vor Steuern drücken
Ein hochrangiger Zürcher Banker hat ein Scheindomizil im steuergünstigen Wollerau SZ, aber niemand schreitet ein. Dem Staat entgehen durch solche Fälle Millionen.
Nur ein Sofa und eine Lampe mit Zeitschaltuhr hat der Kadermitarbeiter
einer grossen
Schweizer Bank im Wohnzimmer. Keinen Fernseher, kein Telefon,
kein Radio. Vor der Küche seiner 3½-Zimmer-Mietwohnung in Wollerau SZ
stehen ein dunkler Tisch und vier Stühle – Marke Ikea. Die Küche selbst
ist nur mit drei Gläsern ausgerüstet. Offenbar kommt der Banker, der
sich um vermögende Kunden kümmert, ohne Teller, Tassen, Messer, Löffel
und andere Küchenutensilien aus. Schränke sowie Kühlschrank und Gefrierfach
sind leer. Einziges Möbelstück in der Küche: eine Lampe. Ähnlich karg
präsentiert sich das Schlafzimmer. Am Boden liegt eine Matratze. Daneben
steht eine weitere Stehlampe mit Zeitschaltuhr. So sieht der
Lebensmittelpunkt eines hochrangigen Schweizer
Bankers aus.
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Quelle: www.beobachter.ch, 27. April 2011